VL Computermusik

Wir betrachten Analyse und Synthese von Musik mittels Computern.

Musik wird konkret (als Audiosignal) und abstrakt (durch Noten) beschrieben. Diese Beschreibungen benutzen domainspezifische Sprachen, die auf physikalischen und physiologischen Grundlagen beruhen. Deswegen sind Kenntnisse aus VL Prinzipien von Programmiersprachen erforderlich sowie aus der Physik und Signalverarbeitung nützlich.

Es werden Original-Literatur ausgewertet sowie Tonbeispiele vorwiegend aus der Populärmusik verschiedener Jahrzehnte, ergänzt um Vorführungen und Übungen an freier Software.

Inhalt und ausgewählte Quellen

• Grundlagen:
  • Akustik (Audiosignale, ihre Eigenschaften, Erzeugung, Übertragung, Wahrnehmung)
  • Musiktheorie (z.B. nach Hugo Riemann) (Rhythmus, Melodie, Harmonik)
  • Mathematische Musiktheorie nach Guerino Mazzola,
  • Überblick über klassische Fragestellungen und Resultate sowie aktuelle Themen, vgl. Konferenzen, Zeitschriften, Forschungseinrichtungen zur Computermusik.
• Audio-Synthese:
  • Hardware-Synthesizer historischer Überblick
  • Audiosynthese: csound, supercollider
  • alternative Frontends: csound-expression, vivid
• Audio-Speicherung, Bearbeitung
  • Digital Audio Workstations, z.B. ardour
  • Effekte/Plugins: physikalische Grundlagen, Software-Schnittstellen.
• Audio-Analyse:
  • harmtrace, chordify
  • audio indexing, retrieval, and fingerprinting
• Komposition:
  • Hardware-Sequencer (historischer Überblick)
  • Software-Sequencer (aktuelle Beispiele)
  • der MIDI-Standard
  • Paul Hudak et al.: An Algebra of Music
  • Notensatz: lilypond
  • andere strukturierte Notationsformen, W3C Music Notation CG
• Performance:
  • live coding: tidal
  • Algorithmische Mechanik

Kompetenzen

Teilnehmer der LV lernen grundlegende Modelle und Methoden des Fachgebietes kennen und erhalten einen Einblick in die historische Entwicklung sowie einige aktuelle Fragen und Resultate, teilweise in der Form von Softwaresystemen.

Teilnehmer werden dazu befähigt, für konkrete Anwendungsfälle (Analyse vorgegebener Werke, Komposition und Realisation eigener Werke) geeignete Modelle, Methoden und Implementierungen auszuwählen, zu benutzen und anzupassen.

Prüfungszulassung

regelmäßiges und erfolgreiches Bearbeiten von Übungsaufgaben

Prüfung

• (gemeinsames) Abschluß-Konzert
• sowie (individuelle) Dokumentation (Ausarbeitung: welche kreative Idee wurde wie realisiert, ca. 10 Seiten)